Die Sinfonie und das Orchester

Die Sinfonie entstand als Gattung im Laufe des 18. Jahrhunderts und erreichte den Höhepunkt ihrer Popularität im 20. Jahrhundert. In dieser Zeit vereinnahmte sie für sich die dominante Stellung in der Orchestermusik.

Sinfonien werden für ein Orchester ohne Solisten geschrieben. Ludwig van Beethoven führte in seiner 9. Sinfonie auch den Einsatz von Gesangsstimmen ein.

Begriff des Orchesters

Ein Orchester ist eine Erscheinungsform des Ensembles, in dem einige Stimmen mehrfach besetzt werden, wie unter anderem die Violinen. Neben dem großen Sinfonieorchester gibt es in der Klassik auch noch das kleinere Kammerorchester und die Orchester, welche nur aus Instrumenten einer bestimmten Gattung bestehen. Dazu zählen Streichorchester und Blasorchester.

In einem Sinfonieorchester bilden die Streicher das Zentrum des Geschehens. Sie alle sind in der Regel mehrfach besetzt. Die typische Aufstellung sieht wie folgt aus: 30 Violinen, 12 Bratschen, 10 Celli und 8 Kontrabässe.

Sinfonie in der Klassik

Wie auch die Sonate besteht die Sinfonie meistens aus vier Sätzen, die sich in Tempo, Form und Charakter unterscheiden. Anzutreffende Formen sind die Sonatensatzform und die Liedform. Die Sonatensatzform ist ein Gestaltungsprinzip, das sich in die drei Teile

  • Exposition
  • Durchführung
  • Reprise

gliedert. Neben der strukturellen Gliederung in drei Hauptelemente, fußt die Satzform auf eine dialektische Aufspaltung in zwei Themen. Sie erzeugen den Kontrast und Dialog innerhalb der klassischen Musik.

Der erste Satz

Wichtigster Satz ist der erste, gerne auch als Kopfsatz bezeichnet. Sein Tempo ist schnell, oft im Allegro gehalten. Verwendet werdendie Grundtonart und die Sonatensatzform, die manchmal von einer langsam Einleitung begleitet wird. Im ersten Satz werden durch die Sonatensatzform zwei kontrastreiche Themen verarbeitet: Das Hauptthema und das Seitenthema.

Der zweite Satz

Sogleich soll der zweite Satz durch sein gemäßigtes Tempo den Gegenpol zum ersten Satz bilden. Gehalten wird er meistens in der Liedform, der einfachsten musikalischen Form. Der Begriff entstand im 18. Jahrhundert und leitet sich aus der Volksmusik ab, die durch eine symmetrische Strukturierung auffielen.

Der dritte Satz

Der dritte Satz ist häufig die rasche und ausgelassene Satzform Scherzo oder das Menuett. Es ist tanzartig und kann mittelschnell bis sehr schnell sein.

Der vierte Satz

Der vierte Satz ist normalerweise ein Rondo und das Finale des Stücks.

Die herausragenden Sinfonien von Ludwig van Beethoven waren lange Zeit Grund für die Zurückhaltung anderer Komponisten, was die Komposition von Sinfonien betraf.