Die Geschichte der Sonate
Einfach ausgedrückt ist eine Sonate ein ausschweifendes Musikstück aus mehreren Sätzen. Die Sätze einer Sonate können mit den Kapiteln eines Buches verglichen werden. Die Formvarianten haben sich über die Zeit hinweg vervielfältigt. Auch wenn vier Sätze die Regel sind, gibt es auch Sonaten, welche sich nur aus zwei, oder sogar aus sechs Sätzen, zusammenfügen. Solche sechssätzigen Sinfonien findet man beispielsweise bei Mahler. Liszt machte sich einen Namen durch sein einsätziges Werk, in welchem er den Sonatenhauptsatz mit anderen Elementen fusionierte.
Unterscheidungsmerkmal Orchestergröße
Unterscheidungsmerkmal der Sinfonie von der Sonate ist schlichtweg die Größe des Orchesters. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird unter einer Sonate jedoch ein Musikstück für ein kleineres Kammerorchester verstanden. Sonaten können auch für Solisten, Duos und Trios geschrieben werden. Typische Musikinstrumente für Solo-Sonaten sind das Klavier, die Gitarre und diverse Melodieinstrumente. Die Duos setzen sich aus einem Klavier und einem Melodieinstrument zusammen. Der Aufbau der Sinfonie leitet sich aus dem Aufbau der allgemeinen Sonate ab.
Erste Sonaten im 16. Jahrhundert
Hinweise auf die ersten Sonaten finden sich in der Zeit des 16. Jahrhunderts. Sie zeichnen sich durch das Fehlen eines Formschemas aus, ganz im Gegensatz zu den Cantata der Renaissance. Verwendet werden Instrumente wie Violine und Bratsche, aber auch Zinken und Posaunen. Nach der ersten Einführung übernimmt die Sonate im 17. Jahrhundert die Einführung einer Kantate. Unterschieden werden die Sonaten in die zwei Unterformen der Kammersonate und der Kirchensonate. Die Kammersonate setzt sich aus stilisierten Tanzsätzen zusammen, während sich die Kirchensonate bereits aus drei Sätzen zusammensetzt.
Erst durch die Bachsöhne kann sich die Sonate aus ihrer polyphonen Mehrstimmigkeit befreien und neu interpretiert werden. Das Werk vom Bachsohn und Haydn wird von den drei großen Meistern der Klassik schlussendlich vollendet.